DENISE ZIMMERMANN

Bericht einer Klientin

Systemische Aufstellung mit schamanischer Integration

Was systemische Aufstellungen sind, weiss ich. Ich habe vor einem Jahr eine Einzelaufstellung gemacht und war vom Resultat sehr überzeugt. Aber was bedeutet „mit schamanischer Integration“? Abgesehen davon, dass Denise – soviel ich weiss – mit einer Trommel arbeitet, kann ich mir nichts darunter vorstellen. Und so gehe ich neugierig an unsere Sitzung in der Frauen Oase.

Im warmen, pastellfarbenen Praxisraum fühle ich mich sicher und geborgen. Bequem sitze ich auf dem Sofa und versuche, Denises Frage zu beantworten. Welches Thema möchte ich mit ihr zusammen anschauen? Ich erzähle ihr, dass ich mich oft für andere verantwortlich fühle und mich damit zumindest zeitweise überlaste. Dass das mit meiner Kindheit zu tun hat, weiss ich, nur möchte ich die Zusammenhänge besser verstehen und mich endlich davon befreien.

Denise hält mir eine Tasche mit Steinen und Figuren, die als Stellvertreter realer Personen dienen, hin. Ich ziehe mich selbst (eine kleine, weibliche Holzfigur) und einen im Vergleich dazu schweren Stein. Beides stelle ich ohne gross zu überlegen auf den Tisch zwischen uns und zwar so, dass der Stein vor der Figur liegt. So fühlt sich das oft an, auch körperlich, als schmerzhafte Verkrampfung in der Magengegend. Dieser „Felsbrocken“ liegt vor mir und es ist sehr anstrengend, ihn vor mir herzuschieben. Was passiert, wenn ich die Figur umdrehe, so dass der „Fels“ im Rücken liegt? Das fühlt sich zwar besser an, aber er ist immer noch da. Wenn ich mich von ihm entferne, befreit mich das nur teilweise. Ich habe das Gefühl, zurückblicken zu müssen und je weiter ich weggehe (in unserem Fall die Holzfigur auf dem Tisch vom Stein wegbewege), desto schwerer scheint er zu sein. Was liegt unter dem Stein? fragen wir uns. Was muss der Stein zudecken? Trauer? Denise lässt den Stein verschwinden. Sofort taucht die Frage auf: Was nun? Was passiert mit mir, wenn der Stein weg ist?

Es tauchen nach und nach weitere Menschen (Holzfiguren) auf. Zuerst Unbekannte, dann Familienmitglieder mehrerer Generationen. Schnell wird klar, dass es sich nicht um MEIN persönliches Problem handelt, sondern dass ich schon lange etwas mitschleppe, was nur teilweise mit mir zu tun hat. Vielmehr scheint es als unsichtbares Netz meine ganze Familie zu umspannen.

Und nun kommt die schamanische Integration ins Spiel. Denise nimmt ihre Trommel und erfüllt mit deren Klang den Raum auf wohltuende Weise. Ich betrachte zuerst all die kleinen Figürchen, diese Schicksals-gemeinschaft, in der es bisher so viele Missverständnisse und Konflikte gab. Dann schliesse ich die Augen. Im Trommelwirbel sehe ich uns alle plötzlich als geschlossenen Kreis, der um ein Feuer steht. Diese „Vision“ ist sehr tröstlich und ich nehme mir vor, mich in Zukunft an sie zu erinnern.

Dann benutzen wir mehrere Heilsätze, die als Ritual die veränderte Haltung gegenüber meiner Familie festigen sollen. Denise nutzt auch Kerzen und andere Instrumente wie ein wunderschön klingendes Windspiel.

Die Zeit verfliegt und die Spannung in der Magengegend hat sich gelöst. Ich fühle mich sehr befreit. Auch die Trauer, die hochgekommen ist, ist verschwunden. Auf einmal erscheint Vieles klar und ich verstehe, was ich tun kann, um die Verantwortung abgeben zu können. Vermutlich hat sich auch unterbewusst schon einiges verändert.

Dass Denise eine sehr sensitive Begabung und gute Intuition hat, spürte sie bereits als Kind, konnte es aber erst als junge Erwachsene zulassen. Heute, nach zahlreichen Ausbildungen, kann sie endlich ihr Talent auch beruflich nutzen und fühlt sich durch ihre Arbeit sehr erfüllt. Mit ihrer ruhigen, liebevollen Art schafft sie ein Ambiente, in dem ich mich sofort wohl und angenommen fühle. Es fällt mir überhaupt nicht schwer, ihr Persönliches von mir mitzuteilen. Immer wieder erstaunt sie mich mit ihren „Impulsen“, indem sie mich auf etwas anspricht, was mir kurz vorher durch den Kopf gegeistert ist oder was ich zwar fühle, aber noch nicht klar verbal ausdrücken kann. Denise lässt sich intuitiv leiten, von dem was spontan bei ihr an Bildern, Gedanken und Gefühlen auftaucht. Bei mir liegt sie mit allem völlig richtig.

Die Trommel ermöglicht eine nonverbale Verbindung zur Urkraft, zu Mutter Erde oder auch zu pränatalen Erinnerungen (der Herzschlag der eigenen Mutter aus der Zeit im Mutterbauch). Die Sprache der Trommel ist uralt und universell. Sie hat gerade deswegen einen Zugang zu unserem Unterbewusstsein, dorthin, wo dem Verstand der Weg erschwert bleibt. Ihr Klang ist heilend und ihr Rhythmus kann Blockaden lösen.

Was Denise an ihrer Arbeit besonders gefällt, ist das Eintauchen in einen zeitlosen Raum. Auch wenn viele traurige Geschichten hochkommen, so hat es doch auch immer Platz für Humor und die Möglichkeit, den Blickwinkel zu verändern. Die Aufstellungsarbeit ist sehr lösungsorientiert und oftmals reicht eine einzige Sitzung. Sie unterscheidet sich von anderen Therapieformen, indem sie eine tröstliche Verbundenheit nicht nur innerhalb einer Familie, sondern unter allen Menschen bewusst macht. Und gerade dieser bemerkenswerte Aspekt wird durch die Integration der schamanischen Elemente, so wie es Denise anbietet, zusätzlich verstärkt. 


Mehr zu Denise und ihrem Angebot: www.gluecks-horizonte.com

 

Sibylle Lüpold, März 2017

 

 

 
 
 
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